Unter den an die 100 verschiedenen Ameisen-Arten, die allein in Deutschland zu finden sind, gibt es etliche, die in altem Holz nisten. Sie haben eine Zwitter-Stellung zwischen reinen "Holz-Bewohnern" und "Holz-Zerstörern". Sie befallen das Holz in der Regel erst dann, wenn es ein bisschen "morsch", also durch Pilzbefall geschädigt ist. Das wiederum geschieht nur bei einer andauernden Durchfeuchtung, also z. B. bei Hölzern mit Erdkontakt. Typischerweise finden sich solche Hölzer in Schuppen, vorgebauten Wintergärten und Fußschwellen von Holzkonstruktionen. Ameisen können sich aber durchaus auch in luftiger Höhe in verbauten Hölzern ansiedeln, bei denen aufgrund anderer Bauwerksschäden immer wieder Wasser eindringt.

Ameisen 1
[16] Ameisen-Nest in einem pilz-geschädigten First-Balken

Anders als bei den holzfressenden Termiten dient das geschädigte Holz den Ameisen nicht als Nahrungsquelle, sondern nur als Nistplatz. Sie nagen labyrinth-artige Hohlräume in das Holz, wobei zunächst die morschen Bestandteile entfernt werden.

Dann werden aber auch aus den angrenzenden gesünderen Bereichen die weichen Frühholz-Schichten herausgenagt. Insofern beschleunigen sie die Holzzerstörung erheblich.

Ameisen 3
[18] Ameisen-Genagsel quillt unter der Sockelleiste eines Gartenhauses hervor

Typischerweise werden die zernagten Holzspäne durch irgendwelche Ritzen und Spalten nach außen befördert, wo sie sich dann in manchmal erschreckenden Mengen angehäuft finden.

Wichtig: Wenn in einer Holzkonstruktion Verdacht auf Ameisen-Befall besteht, sollten Sie sich nicht damit begnügen, die Ameisen zu bekämpfen (etwa mit Köder-Gift). Sie sind fast immer ein Anzeichen dafür, dass an der Holzkonstruktion etwas "faul" ist!