Auch die Holzwespe (sirex) braucht saftfrisches, am liebsten berindetes Holz für die Eiablage. Im Vergleich zu Hausbock und Nagekäfer hat sie wieder eine andere Art der Eiablage entwickelt: Sie sticht mit einem Legebohrer tiefe Kanäle in das Holz, in welche sie die Eier ablegt. Die Larvengänge werden im Durchmesser 4 - 7 mm groß und sind, wie die Ausfluglöcher, kreisrund. Wie beim Hausbock, verlaufen die Gänge vorwiegend in Faserrichtung, hauptsächlich im Splintholzbereich und sind mit feinem, hellem Holzmehl gefüllt. Was sind also die deutlichsten Unterscheidungsmerkmale?

[12]	Holzwespe neben Ausflugloch, darunter angeschnittene Fraßgänge

Das Insekt selbst ist sicher nicht mit dem Hausbock-Käfer zu verwechseln. Es ähnelt eher einer Wespe als einem Käfer, ist 30 - 40 mm groß und fliegt mit lautem Schwirren (keine Angst: sie sticht uns nicht!).

Aber meist findet man eben nicht das Insekt, sondern entdeckt nur ein Ausflugloch, welches gestern noch nicht da war. Vor allem fallen solche Löcher im Wohnbereich eines Neubaus auf, wenn beim Ausschlüpfen aus dem Holz noch die Verkleidung (Rigips-Platte, Paneele etc.) durchbohrt wird. Anhand folgender Unterscheidungsmerkmale lässt sich ein Hausbock-Befall leicht ausschließen:

• Wie beim Scheibenbock ist erst einmal das Holzalter aufschlussreich, in dem die Ausfluglöcher entstehen: Die Holzwespe hat eine Entwicklungsdauer von 2 - 4 Jahren. Da die Eiablage praktisch immer vor dem Einbau der Hölzer erfolgt sein muss, entstehen die Ausfluglöcher typischerweise in den ersten beiden, höchstens 3 Jahren nach dem Neubau. Für das Ausschlüpfen von Hausbock-Käfern ist das um Jahre zu früh. Der Hausbock befällt das Holz erst, nachdem es einigermaßen abgetrocknet ist, und man kann mit einer Entwicklungsdauer von mindestens 4 Jahren rechnen.
• Wenn man den Zeitpunkt der Entstehung nicht kennt, weil man die Ausfluglöcher vielleicht erst in späteren Jahren zufällig auf dem Dachboden entdeckt hat, so lassen sie sich doch auch durch ihr Aussehen gut unterscheiden: bei der Holzwespe sind sie ca. 5 - 8 mm groß und kreisrund, wie mit einem Spiralbohrer gebohrt, und kommen meist senkrecht aus dem Holz. Beim Hausbock dagegen sind sie oval, etwas größer, haben einen unregelmäßigeren Rand und kommen eher schräg aus den randnahen Holzschichten.