Messtechnik
[43] Präzisions-Messtechnik mit 32 Messkanälen

Nun sollte man meinen, die genaue Temperatur-Messung sei heutzutage kein Problem mehr, wo schon das billigste Braten-Thermometer aus dem Baumarkt die Temperaturen auf 1/10 °C anzeigt. Leider ist - trotz aller Fortschritte - die Messung der Temperatur im Vergleich zu anderen physikalische Größen immer noch die schwierigste und mit den größten Fehlerquellen behaftet. Und Billig-Thermometer mit einer Auflösung von 1/10 °C spiegeln damit nur eine Genauigkeit vor, die sie niemals haben. Nicht umsonst wird auch in High-Tech-Laboren noch immer mit Glaskolben-Thermometern gemessen.

Tatsächlich stellt das Heißluftverfahren die Temperatur-Messung auch noch vor ein ganz besonderes Problem: Die Holztemperatur ändert sich gewaltig innerhalb weniger cm. Z. B. können nahe der Holzoberfläche vielleicht schon um die 90 °C herrschen, während die zu messende Kerntemperatur erst 40 °C beträgt. Für die fehlerfreie Erfassung dieser Kerntemperatur muss das Messsystem deshalb 2 Voraussetzungen erfüllen:

Fühler mit einem Metall-Gehäuse scheiden so von vorneherein aus, weil alle Metalle eine viel zu große Wärmeleitung haben. Sie würden selbst viel mehr Wärme zur Fühlerspitze leiten als das umgebende Holz. Die gemessene Temperatur wäre um viele Grade zu hoch.

Wir haben in jahrelanger Arbeit ein Messsytem speziell für die Anforderungen des Heißluft-Verfahrens entwickelt. Die Messung erfolgt mit Thermoelementen vom Typ K, die Messgenauigkeit liegt bei ± 0,2 °C.

Es können bis zu 32 Messstellen erfasst werden. Die Temperaturen werden im Sekundentakt gemessen und auf einem Monitor angezeigt. In 10-minütigen Intervallen werden sie aufgezeichnet, so dass auch der Temperatur-Verlauf für jede einzelne Messstelle jederzeit dargestellt werden kann.